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Vaginalatrophie

Die Vaginalatrophie ist eine chronische, unbehandelt progressive Gesundheitsstörung und interferiert mit der Lebensqualität der betroffenen Frauen.

Eine intakte Vaginalschleimhaut hat vier Funktionen:

  • Flüssigkeitsabsonderung bei sexueller Erregung (natürliches Gleitmittel aus den Bartholinischen Drüsen, Exsudation aus den Blutgefäßen) (Sekretion)

  • Aufrechterhaltung eines Säuremilieus mit antibakteriellen, antimykotischen und entzündungshemmenden Wirkungen (Protektion)

  • Aufnahme von beispielsweise topisch applizierten Medikamenten (Absorption) und

  • die Antwort auf verschiedene Stimuli (Gefühlsorgan)

 

Diese Funktionen setzten eine intakte Vaginalschleimhaut voraus. Sie ist von einem dicken Epithel ausgekleidet, gut durchblutet, feucht und der pH-Wert ist niedrig.

Ab etwa Mitte vierzig treten physiologische Veränderungen auf und der Körper verringert die Produktion des weiblichen Geschlechtshormons Östrogen (hormonelle Umstellung). Die monatlichen Blutungen werden unregelmäßig und bleiben schließlich ganz aus. Die letzte Regelblutung wird Menopause genannt.

Durch Abnahme des Östrogenspiegels treten Veränderungen im Körper einer Frau auf. Symptome wie Hitzewallungen und Schweißausbrüche können auftreten. In gleicher Weise wie Veränderungen der Haut und Haare wahrgenommen werden verändert sich auch die Schleimhaut der Scheide; sie schrumpft ab, wird dünner und produziert nicht mehr Feuchtigkeit wie vorher. Diese Veränderungen werden als Vaginalatrophie genannt.

Die klinischen Symptome treten in Form einer Scheidentrockenheit, Irritationen der Vulva mit Brennen und Juckreiz. Blässe und Verlust der Elastizität. Wenn die Lubrikation nachlässt, wird die Vaginalschleimhaut empfindlicher und ist anfälliger für Verletzungen beim Geschlechtsverkehr. Schmerzhafte Fissuren und Ulzerationen können auftreten. Die Frau reagiert darauf mit Vaginismus und Spastik der Vaginalmuskulatur (schmerzhafter Geschlechtsverkehr = Dyspareunie).  Neben Einbußen im sexuellen Leben können auch urologische Symptome wie ständiger Harndrang und wiederholte Harnwegsinfekte auftreten.

Im Jahre 2014 wurden die vielfältigen Symptome einer Vaginalatrophie mit dem Begriff GSM (Urogenitales Syndrom der Menopause) von der International Society  for the Study of Womens's sexual Health (ISSWSH) und von der North American Menopausal Society (NAMS) zusammen gefasst und somit für die Betroffene das Stigma, ihre Beschwerden und Missempfindungen zu schildern, erleichtert:

  • Trockene Scheide

  • Brennen und Irritation

  • Sexuelle Symptome: Lubrikationsmangel, Unannehmlichkeit, Schmerz

  • Harnblasenfunktionsstörungen: Harndrang, Blasenentlleerungsstörungen, rezidivierende Harnwegsinfekte

  • Inkontinenz

  • Qualitative und quantitative Veränderung der vaginalen Sekretion, Kollagenverlust

  • Adipositas und Neigung zu Wasserretention.

Therapie der Vaginalatrophie

Schätzungsweise sind 60% aller Frauen jenseits des 50. Lebensjahrs von den Auswirkungen der Vaginalatrophie betroffen. Beeinträchtigungen können sowohl auf emotionaler, als auch auf körperlicher Ebene auftreten mit negativen Auswirkungen auf das Selbstwertgefühl, gestörte partnerschaftliche Beziehung bis hin zur Vermeidung von sozialen und gesellschaftlichen Ereignissen.

Obgleich der Häufigkeit, in der Vaginalatrophie auftritt, herrscht weiterhin ein mangelndes Krankheitsverständnis unter den Betroffenen. Die Mehrheit weißt nicht, dass Ihre vaginalen Beschwerden behandelbar sind. Viele Frauen können ihre Beschwerden auch aus Schamgefühl nicht ansprechen.

Die postmenopausalen Beschwerden entstehen durch Hormonmangel, der als zugrunde liegende Ursache behandelt werden muss. Eine Schlüsselrolle spielt hierbei das weibliche Hormon Östrogen. Das Östrogen als Regulationshormon ist für die physiologische Intaktheit der Vagina verantwortlich. Es ist vasoaktiv und fördert die Durchblutung. Topisch oder systemisch appliziert, stellt die Hormontherapie den therapeutischen Standard.

Obwohl selten, kann die Östrogentherapie zu Spannungen in der Brust und/oder Brustvergrößerung führen. Vaginalblutungen, Übelkeit und eine moderate Gewichtszunahme können Limitationen bei dem Therapiemonitoring verursachen. Eine zu hohe Östrogendosierung kann eine Proliferation, Hyperplasie und gar ein Karzinom induzieren.

Zudem ist die Hormontherapie, systemisch oder lokal, bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen, mit einem hormonabhängigen Karzinom wie Brustkrebs oder bei Thromboseneigung nicht möglich. Viele Frauen wünschen darüber hinaus keine lebenslange Hormoneinnahme und fürchten sich vor möglichen Langzeitnebenwirkungen.

Alternativpräparate zur direkten Hormontherapie wie Ospimifen und Lasofoxifen basieren auf einer Modulation des Östrogenrezeptors und wurden im Jahr 2017 vom deutschen Markt zurückgezogen.

 

Betroffene, die keine Hormontherapie haben wollen oder können, stand bis dato nur eine symptomatische Behandlungsoption in Form von Lubrikationsgel oder Homöopathie zur Verfügung.

Innovationen in der Lasertherapie haben es ermöglicht, die Vaginalatrophie auf eine sanfte, sichere und hormonfreie Weise zu behandeln. Die Erneuerung des Scheidenepithels wird stimuliert, die Gefäßproliferation wird angeregt und es findet eine selektive Stimulanz der Kollagen- und Elastinneubildung statt.

Prinzip des Intimlasers bei vaginaler Atrophie

Verschiedene Einzelzenterstudien mit mehreren tausend Patienten haben belegen können, dass die positiven Effekte der Lasertherapie auch 18 Monate nach der Anwendung nachweisbar sind. Die Beschwerden einer Vaginalatrophie haben sich in 94% der Fälle verbessert.

Die Intimlaserbehandlung besteht aus zwei Phasen:

In der Ablationsphase wird die Vaginalschleimhaut mit 169 Mikrospots pro Quadratzentimeter behandelt. Dies führt zu Hauterneuerung und stimuliert die Gefäßneubildung (Vaskularistation). Ein Prinzip aus der plastischen Chirurgie, dass bei Hauttransplantationen verwendet wird.

In der zweiten Phase wird lokal ein thermischer Effekt erzeugt, der knapp oberhalb des Denaturierungsschwellenwertes liegt. Dies regt auf direktem Weg und selektiv die Kollagensynthese in der Lamina propria an (Photothermischer Effekt). Das Prinzip des lokalen Erwärmens ist in der Medizin etabliert und wird beispielsweise bei der Anwendung von Infrarotlaser und bei der Radiofrequenzablation benutzt.

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Die Intimlasertherapie ist eine minimalinvasive, hormonfreie und nicht-operative Behandlung deren Ziel ist es, die Stimulierung der Produktion von neuem Kolla­gen und Elastin, zusammen mit einer verbesserten Vaskularisierung der Vaginalhaut. Dies führt zur Wiederherstel­lung des Metabolismus im Bindegewebe und zu einer Verbesserung des Zustandes der vaginalen Haut. Die innere Haut wird wieder elastisch und feucht. Die Spannkraft des Beckenbodens wird ebenfalls verbessert, wodurch das Vaginalgewebe verstärkt wird, das zur Unterstützung des inneren Gewebes und der Wände beiträgt.

Dies führt zu einer Abschwächung der Symptome, die sofort nach der ersten Behandlung beobachtet werden kann. Juckreiz, Reizungen und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr verschwinden und die Symptome der Belastungsinkontinenz werden infolge der anregenden Wirkung des Lasers auf das Gewebe wesentlich reduziert. Die­se Wirkung setzt sich auch nach der Behandlung positiv fort.

Auch auf histologischer Ebene sind die positiven Effekte der Lasertherapie deutlich zu erkennen. Vor der Behandlung ist die Vaginalschleimhaut flach und verhornt; durch eine gernige Zelldichte atrophisch. Am Tag 7 nach der ersten Behandlung zeigt sich das Epithel kompakt und weist eine mehrschichtige gut organisierte Struktur mit vielen Zellkernen auf. Auch die Papillen sind gefaltet und zeigen eine gute Gewebsvitalität (Papillomatosis). 30 Tage nach der ersten Behandlung wird eine neue Kollagenbildung (Neokollagenese) und eine Zunahme der blutversorgenden Gefäße (Neoangiogenese) ersichtlich.

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Vor Beginn der Lasertherapie

Die Vaginalschleimhaut ist dünn, verhornt und weist wenige Zellschichten auf.

Tag 7

7 Tage nach der Lasertherapie

Die Vaginalschleimhaut weist mehrere Zelllagen auf, die Papillenstruktur ist gut erkennbar.

Tag 30

30 Tage nach der Lasertherapie

Deutliche Zellregeneration und Gefäßneubildung.

Die Juliet Laserbehandlung mit dem Erbium: YAG-Laser stellt dank seiner einzigartigen technischen Eigenschaften das beste Verfahren zur Vaginalbehandlung dar.

Das System wird in mehr als 70 Ländern weltweit eingesetzt mit mehr als 5 Millionen erfolgreich behandelten Patienten. Das patentierte Steri-Spot Handstück (Einmalartikel) garantiert einen maximalen Patientenkomfort sowie eine homogene Laserappplikation der gesamten Vaginalwand in 360°.

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